Die Kirche ist – wie oft – das älteste Gebäude des Dorfes. Sie steht am westlichen Ende von Søndersø und war ursprünglich eine Holzkirche. In der Kirche finden sich ein paar äußerst interessante historische Objekte, unter anderem die rund fünfhundert Jahre alte Eichenholztür zum Waffenhaus. Auch die Kalkmalereien und das große Taufbecken aus Granit, das älter ist als die Kirche selbst, sind sicher einen Besuch wert. Das Taufbecken stand vermutlich nur ein paar Schritte hinter der Tür, damit die Heiden nicht zu weit ins Innere der Kirche kamen.
Das ursprüngliche Søndersø war eine Ansammlung von Bauernhöfen um die heutige Langebyende und die Hauptstraße in Richtung Odensevej. Ohne Zweifel war der Ort als Siedlungsgebiet attraktiv, das zeigen die zahlreichen Gegenstände aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit, der Wikingerzeit und dem frühen Mittelalter, die hier zufällig oder bei Ausgrabungen gefunden wurden. Am nördlichen Rand von Søndersø wurden auf einer gewaltigen Fläche mehrere hundert Feuerstellen ausgegraben, vielleicht Hinweise auf eine Kultstätte?
Viemose
Im Viemose im Søndersøer Wald wurde eine Opferstätte aus der Eisenzeit entdeckt. Dabei handelt sich um die zweitgrößte Moorausgrabung Dänemarks mit rund 4000 Fundstücken. Im sauerstoffarmen Moor bleiben Eisen, Holz, Knochen und Geweih und sogar kleine Teile Leder und Textilien erhalten.
Der Großteil des Fundes besteht aus Waffen, davon 650 Schwerter, 1100 Speere, 150 Bogen und Pfeile, 350 Schilde und eines der besterhaltenen Kettenhemden in Dänemark, das aus mehr als 20 000 kleinen geschmiedeten Eisenringen besteht. Außerdem wurden viele persönliche Gegenstände der Krieger gefunden, z. B. Gürtel, Spangen, Haushaltsgegenstände, Knochenkämme, Feuerstahl, Schmuck, Schmiedewerkzeuge, Teile römischer Helme und ein Schwert mit Elfenbeingriff.
Neue Forschungen deuten darauf hin, dass Viemose die zentrale Opferstätte für das gesamte Nordfünen war. Mehrmals wurden die Opfer von Schlachten im Moor begraben, bei denen vermutlich fremde Heere auf ein nordfünisches Heer getroffen waren. Viele der Fundstücke sind römischen Ursprungs und können auf die Zeit 100 bis 220 nach Christus datiert werden (die so genannten römische Eisenzeit). In einem Zeitraum von rund 120 Jahren wurden mindestens drei Mal Opfer im Moor bestattet. Das Wort „vi“ stammt aus dem Altnordische und bedeutet „geweihter“ oder „he iliger“ Ort. Viemose ist also das „heiliges Moor“.
Wussten Sie schon..
Dass Søndersø ein so genanntes Ursprungsdorf ist, also nicht durch Abwanderung aus einem anderen Dorf gegründet wurde. Søndersø wurde erstmals im Jahr 1180 schriftlich erwähnt, damals noch als „Sundrus“, was vermutlich so etwas wie „südlich“ bedeutet.