Diese drei idyllischen Dörfer gehörten bis zur Abschaffung der Leibeigenschaft zu den umliegenden Herrenhäusern. Später ließen sich in den Dörfern neben Bauernhöfen auch Meierein, Schulen, Handwerker, Sägewerke und Geschäfte nieder. Heute ist diese Region in der Moderne angekommen, genau wie die meisten anderen Dörfer in Dänemark.
Die Kirche in Ore
Die Kirche der Pfarrgemeinde liegt mitten im Dorf Ore und wird von einer alten Steinmauer umschlossen, die mit einer spannenden Botanik aus Wildpflanzen und Heilpflanzen gekrönt ist. Die weiß gekalkte Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, ihr Turm wurde jedoch erst später (im 16. Jahrhundert) hinzugefügt.
Im Inneren gibt es ein Altarbild, ein Kruzifix und eine Kanzel aus den Zeit von Christian IV. zu entdecken (17. Jahrhundert), eine Schenkung des Grafen Laurids Lindenov von Oregaard. Von der Decke hängt ein hübsches Schiffsmodell und an den Wänden mehrere Gedenktafeln. Eine davon erinnert an einen Soldaten aus dem Dorf, der sein Leben auf dem Rückzug von der Schlacht bei Dybbøl im Jahr 1864 verlor.
Rosen und Kohl
Wer in dieser Region unterwegs ist, kann kaum die vielen Felder mit Rosen oder Kohl übersehen – besonders während der Blütezeit stechen die vielen farbenprächtigen Rosenfelder aus den Korn-, Raps- und Kohlfeldern hervor. Die fruchtbare Erde ist ideal für Kohl und das Küstenklima eignet sich gut zur Rosenzucht – der Großteil der dänischen Gartenrosen werden hier gezüchtet. Einmal im Jahr findet in Bogense ein Rosenfestival statt, auf dem die zahlreichen Besucher exotische Rosensorten bewundern können.
Küste und Stuhl
Am Ende des Donnervey in Skovby Nymark steht die Skulptur „Der Stuhl“ am Wegesrand. Wer es sich darauf bequem macht, wird mit einem herrlichen Panoramablick über den Kleinen Belt und das Kattegat belohnt. Im Nordosten ist Æbelø zu sehen, im Norden die flache Insel Endelavei und im Nordwesten Juelsminde und die Mündung des Veile-Fjords an der Ostküste Jütlands. In Richtung Süden ragen die hohen Klippen der bewaldeten Landzunge Trelde empor und dahinter liegt die markante Halbinsel Røjle, die den Rest des Kleinen Belts verdeckt.
Wenn man von hier in Richtung Südwesten geht, lockt ein fünf Kilometer langer Wanderweg bis an die Grenze der Kommune Middelfart. Der erste Kilometer bis zur Mündung des Nyhavebækken führt an einer reizvollen Salzwiese entlang. Die Mündung des Nyhavebækken versandet ständig, sodass sich das Wasser neue Wege suchen muss – manchmal mit etwas menschlicher Hilfe. Der Sand wird durch Wind und Wellen von den Klippen im Westen abgetragen und wandert mit der Strömung die Küste entlang, bis er sich östlich von Bogense absetzt und langsam neue Inseln bildet. Hier an der Mündung kann man im Winterhalbjahr mit etwas Glück Eisvögel beobachten.
Weiter geht es am Rand des Nyhavener Waldes entlang bis zum Pikkerhuset, in dem früher ein Steinmetz wohnte. Von hier führt eine kurze Wegstrecke durch Felder, die sich bis zur Küste erstrecken, und dann zu einem der größten Ferienhausdörfer in Nordfünen. Ein Kilometer von hier mündet der Skelbækken ins Meer. Hier liegt das Land etwas höher und fällt als Klippe zum Ufer ab. Unterhalb der Klippe liegen unzählige Tellmuschelschalen, die hier ihr südlichstes Verbreitungsgebiet haben.
Wussten Sie schon…
dass man bei klarem Wetter von hier aus mit etwas Glück Schweinswale und Robben sehen kann?
Die Schweinswale leben vor allem im schmalen Teil des Kleinen Belts, kommen jedoch auf der Jagd nach Fischen auch auf diese Seite der Halbinsel Røjle. Die Robben kommen aus dem Robbenschutzgebiet Møllegrunden südwestlich von Endelave, um sich hier auf den Felsen zu sonnen.