Nørreby wurde erstmals im Jahr 1383 erwähnt, als das Dorf gemeinsam mit Klinte eine Feldmark bildete. Dank seiner Nähe zur Küste waren die Bewohner aber auch als Fischer oder Seeleute tätig.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts beschwerten sich die Bürger von Bogense über einen nicht genehmigten Hafen in Nørreby (vermutlich bei Nørreby Hals).
Auf den ersten Blick scheint Klinte aus Nørreby entstanden zu sein, aber der Name Nørreby deutet an, dass vielleicht auch Klinte die primäre Siedlung gewesen sein könnte.
Eingedeichter Strand bei Klinte und Nørre Nærå-Fjord
Der Strand von Nærå war noch in der Steinzeit ein Teil des flachen Fjords, der den größten Teil von Nordfünen bedeckte. Von Nørre Nærå aus konnte man an Krogsbølle vorbei bis zum Odense-Fjord segeln. Durch die umfassende Landgewinnung des 19. Jahrhunderts wurde der Fjord stark verkleinert. Entlang der alten Küstenlinie und auf den ehemaligen Insel wurden zahlreiche Funde aus der Stein-, Eisen- und Bronzezeit entdeckt. Sie beweisen, dass die Küstenlinie und der Fjord schon ab der Steinzeit beliebte Siedlungsgebiete waren. Parken sie an der Kirche von Nørre Nærå oder Klinte und wandern sie auf Kieswegen über den ehemaligen Meeresgrund. Dort steht ein Gedenkstein, der an die Landgewinnung erinnert.
Das Wildschutzgebiet
International gesehen bildet Dänemark einen wichtigen Knotenpunkt auf den Zugstrecken von Millionen von Wasservögeln. Um diese während ihrer Rast in Dänemark vor der Jagd und anderen Störungen zu schützen, wurde ein Netzwerk aus Natur- und Wildschutzgebieten eingerichtet. Hier können die Vögel in Ruhe rasten und fressen.
Das Wildschutzgebiet Nærå-Agernæs wurde 1998 gegründet und umfasst ca. 2000 ha. Nørreby Hals wurde als Stützpunkt innerhalb des Schutzgebiets erworben. Gleichzeitig ist das Gebiet wegen seiner intakten Salzwiesen wichtig, auf denen unter anderem Strand-Beifuß, Strand-Wegerich und Strand-Milchkraut zu finden sind. Die Ruhe und Weite der Landschaft bekommen also nicht nur dem Menschen.
Nördlich und östlich von Nørreby und Klinte liegen Agernæs Flak (Kattegat) und Nørre Nærå-Strand.
Diese beiden Gebiete bilden eine der größten Wattflächen Fünens und gleichzeitig ein wichtiges Naturschutzgebiet. Hier wurden über 170 unterschiedliche Vogelarten registriert und besonders während der Vogelwanderung herrscht auf dem Wasser reges Treiben – also vergessen Sie bloß nicht ihr Fernglas.
Die heilige Quelle
Nahe der Kirche liegt die Sankt-Olav-Quelle. Aus Aufzeichnungen wissen wir, dass sie bereits im Mittelalter als heilige Quelle verehrt wurde.
Heute nach der Landgewinnung sieht die Welt ganz anders aus und die Quelle ist vor allem Sehenswürdigkeit und Ausflugsziel.
Im Volksglauben hatte das Wasser heiliger Quellen eine heilende Wirkung, wenn man es trank oder darin badete. Dabei waren manche Quellen wirksamer als andere und zu bestimmten Zeiten war ihre Heilkraft besonders stark, meist zur Sommersonnenwende oder am Namenstag des örtlichen Heiligen.
Der Glaube an heilige Quellen geht auf heidnische Zeiten zurück und in Nordeuropa ist die Quellenverehrung seit der Bronzezeit bekannt.
Nach der Christianisierung wurden die Quellen bestimmten Heiligen geweiht; in fast jedem dänischen Kirchspiel gab es eine heilige Quelle.
Sehenswertes in der Umgebung: Æbelø, Runenstein der Kirche von Nørre Nærå Kirkes (wenn die Kirche geöffnet ist), Os bei Grindløse, Nørreby Hals, eingedeichter Strand bei Klinte.
Wussten Sie schon…
Dass es in Nordfünen mindestens vier heilige Quellen gab und man sich durch ein Wallfahrt Heilung von vielen Gebrechen versprach?