Skamby ist seit alters her ein Dorf gewesen bzw. das, was man fachsprachlich als „adelby“ (Hauptdorf) bezeichnet. Es geht auf das Ende der Wikingerzeit zurück. Der Name „Skamby“ bedeutet „kort by“ (kurzer Ort).
Die Kirche
Die Kirche in Skamby gehört zu den ältesten Kirchen Fünens. Wenn Sie einen Rundgang um die Kirche machen, sollten Sie darauf achten, wie viele verschiedene Quader, Feld-, Mauer- und Ziegelsteine für die Mauer verwendet wurden. Die Kirche wurde oben auf einem Hügel errichtet, sodass sie bereits aus großer Entfernung zu sehen ist. Das ursprüngliche Skamby lag zwischen der Kirche und dem Dorfteich.
In der Wikingerzeit und im Mittelalter gründete man Aussiedlerdörfer, wenn ein Dorf zu viele Einwohner hatte. Wenn Sie heute eine Landkarte betrachten, dann ist Skamby ein mustergültiges Beispiel hierfür. Skamby liegt mitten im Kirchspiel, umkränzt von sechs Aussiedlerdörfern: Torup, Bastrup, Brøndstrup, Bolmerod, Rostrup, Ullerup sowie Stensby und dessen Aussiedlerdorf Glavendrup.
Die Pest
Als die Pest nach Skamby kam, soll es den Einwohnern besonders schlecht ergangen sein. Man erzählt sich, dass ein großes Massengrab auf dem Friedhof angelegt worden sei, und wer einen dunklen Fleck auf seinen Handflächen entdeckte, sei selbst dorthin gegangen, um sich in das Grab zu legen. Es sollen alle Einwohner des Kirchspiels bis auf zwei gestorben sein. Nach dem Ende des schwarzen Tods im Jahr 1350 wurde auf dem Grab ein Weißdorn gepflanzt, damit hier keiner auf die Idee kommen sollte, zu graben und damit die Seuche wieder zum Ausbruch zu bringen. Während eines Sturms im Jahr 1933 stürzte ein großer Weißdorn auf dem Friedhof um, und unter den Wurzeln kam eine Schicht Skelette zum Vorschein, sodass die Geschichte über das Massengrab nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein scheint. Nachdem der alte Weißdorn umgestürzt war, pflanzte man einen neuen Weißdorn, der dort immer noch steht. In der Kirche kann man den alten Weißdorn weiterhin auf einer Tuschzeichnung sehen.
Der Troll
Es wird berichtet, dass es Probleme mit einem lokalen Troll gegeben haben soll, als man mit dem Bau der Kirche von Skamby begann. Das war der Troll Finn, der im Finnshøj (Finns-Hügel) bei Nr. Højrup direkt im Norden von Skamby hauste. Finn hatte keine Lust darauf, die Kirchenglocken läuten zu hören, und versuchte vergeblich den Bau zu sabotieren. Unter anderem machte er sich daran, mit voller Kraft Steine auf die Kirche zu werfen. Aber Finn war so wütend, dass alle Steine zu weit flogen und bei Stensby landeten. (Und tatsächlich fördern die Bauern auf den Äckern rund um Stensby noch heute beim Pflügen viele Steine zu Tage). Danach lief Finn mit aller Kraft auf die Kirche zu und gab ihr einen solchen Tritt, dass sich sein Fußabdruck auf einem der Steine des Fundaments abzeichnete. Sowohl der Fußabdruck als auch Finnshøj sind noch heute zu sehen.
Wussten Sie…
… die Odense-Bogense-Eisenbahn kam 1882 nach Skamby. Damals wurde der Bahnhof etwas außerhalb des Ortes angelegt, und auf einmal kam Leben in das örtliche Wirtschaftsleben. Skamby wurde in der Folgezeit zur Eisenbahnstrecke hin erweitert, und mit der Zeit kamen viele Geschäfte in die Stadt, unter anderem: Bäcker, Fleischer, Kaufmann, Gasthaus, Apotheke, Krankenhaus, Bank, Post, Fahrradmechaniker u. a. m. Skamby machte eine Wandlung vom „kurzen“ zum langen Ort durch.
Die Eisenbahn wurde 1966 stillgelegt. Das Bahnhofsgebäude mit seinem Gaststall ist am Stationsvej 2 (Bahnhofsstraße 2) erhalten und enthält heute Wohnungen. Am Ende des Stationsvejs verläuft ein Feldweg, auf dem Sie immer noch auf einem kleinen Stück der Bahntrasse nach Nordosten halbwegs bis Uggerslev gehen können.